Pro-Ana

Junge Frauen pushen sich online gegenseitig zu Essstörungen – unterstützt werden sie dabei von so genannten Coaches. Wie funktionieren solche Pro-Ana-Gruppen?

Pro-Ana ist eine Bewegung, die Anorexie, also Magersucht, verharmlost und verherrlicht. Junge Menschen treffen sich im Internet und suchen dort Unterstützung beim Abnehmen. Neben anderen Betroffenen treiben sich in den Gruppen auch so genannte Coaches herum.

Oft sind es Männer, die den Kontakt zu jungen Frauen suchen und ihnen beim Abnehmen «helfen» wollen. Diese «Coaches» treiben sie nicht nur weiter in die lebensgefährliche Essstörung, sondern auch in die Falle der sexuellen Ausbeutung.

Moderation & Produktion

Nathalie
Marisa
Anna

Folge 1/3: Gewicht verlieren, Zugehörigkeit finden

Pro-Ana ist eine Bewegung, die Anorexie, also Magersucht, verharmlost und verherrlicht. Die 20-jährige Sina* ist aktives Mitglied einer Pro-Ana-Gruppe – jeden Tag protokolliert sie dort, wie viel sie isst und tauscht sich mit anderen aus, wie man am besten abnimmt. Dabei gerät sie immer tiefer in die Magersucht.

Wir wollen herausfinden, was in diesen Gruppen vor sich geht und schleusen uns verdeckt in Pro-Ana-Chats ein. Dabei treffen wir auch auf «Coaches», die ein eigenes Interesse daran haben, Betroffene weiter in die Krankheit zu treiben.

Wieso diese Gruppendynamik so gefährlich ist, erklärt uns die Psychotherapeutin Verena Müller.
(*Name geändert)

Inhaltswarnung: Magersucht


Folge 2/3: Chats mit «Coaches»: Wieso andere in die Magersucht treiben?

Selbsternannte Pro-Ana-Coaches suchen online den Kontakt zu Personen, die an Magersucht leiden und Unterstützung beim Abnehmen suchen. Hilfe bieten diese «Coaches» allerdings nicht an – jedenfalls nicht diejenigen, die uns in der Recherche begegnen.

Wir chatten verdeckt mit zwei Coaches und sprechen mit Lara*. Sie ist 13 oder 14 als sie selber Kontakt zu Coaches hat, die von ihr unter anderem Fotos in Unterwäsche verlangen. Heute ist sie 22 Jahre alt und leidet immer noch an Anorexie.

Wir wollen verstehen, wieso man magersüchtige Personen tiefer in die Krankheit treiben möchte und reden mit dem forensischen Psychologen Jérôme Endrass, der uns Einblick in die Psyche der Coaches gibt.
(*Name geändert)

Inhaltswarnung: Magersucht


Folge 3/3: Sterben oder gesund werden – Ausstieg aus der Pro-Ana-Bewegung

Wir outen uns im Chat als Journalistinnen und konfrontieren die selbsternannten «Coaches» mit ihrem Verhalten.

Im Gespräch mit Fachpersonen wird klar, dass es in Bezug auf Pro-Ana und die Coaches eine Wissenslücke gibt. Darüber sprechen wir auch mit der Psychotherapeutin Barbara Widmer. Sie zeigt auf, was sich in Therapien und der Forschung ändern muss.

Ausserdem wollen wir erfahren, wie man den Ausstieg aus Pro-Ana-Gruppen schafft. Helena* ist 25, sie wurde in frühen Jugendjahren anorektisch und war in mehreren Pro-Ana-Chats aktiv. Bis heute spürt sie die Nachwirkungen der Krankheit – aber sie hat gelernt, mit ihr umzugehen.
(*Name geändert)

Inhaltswarnung: Magersucht